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Aloha Big Island!

Big Island ist die größte der hawaiischen Inseln. Sie wird von den Einheimischen auch Hawai’i Island genannt. Wir waren 8 Tage dort und haben viel erlebt. Heute berichte ich von unserer Fahrt auf den Mauna Kea, die Besichtigung des Lavastroms, der zur Zeit in den Pazifik fliesst, und den Volcano National Park.

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Die Fahrt auf den Mauna Kea

Mit unserem Jeep Wrangler fuhren wir am Spätnachmittag des 26.01.2017  los, so dass wir gegen 16:00 Uhr am Visitor Information Center des Mauna Kea ankamen. Dort muss man sich mindestens eine halbe Stunde akklimatisieren, damit man sich an die Höhe und die dünne Luft gewöhnt, bevor es weiter hinauf geht, denn oben am Gipfel des Berges liegt der Sauerstoffgehalt gerade mal bei 60%, wie sich auf der offiziellen Homepage nachlesen lässt.

Am Visitor Center holten wir uns von einem Ranger Informationen über die aktuelle Wetterlage (die ich morgens bereits über diverse Webcams vorab überprüft hatte – doppelt hält besser) und wie man am besten auf den Berg hinauf kommt. Uns wurde gesagt, dass man auf jeden Fall 4-Rad-Antrieb haben muss, sonst darf man nicht hochfahren. Ausserdem soll man pro Stunde Aufenthalt einen halben Liter Wasser trinken, weil man in der Höhe von ca. 4205 m schneller dehydriert. Wir haben uns zusätzlich nach unseren Erfahrungen vom Haleakala auf Maui vorbereitet. Eingepackt haben wir Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 50 und genug Wasser. Angezogen haben wir mehrere Schichten Kleidung: T-Shirt, Merino-Longsleeve, Pullover, Fließpullover, warme Jacke, Regenjacke, lange Unterwäsche, Outdoor-Hose, ausserdem Mütze, Schal, Handschuhe, dicke Socken und Wanderstiefel*.

* die wir aber zum zweiten Mal aus Bequemlichkeit nicht angezogen haben und dafür mit sehr kalten Füßen zurück fuhren und es erneut bereuten. Kleidung sollte man übrigens erst am Visitor Center anziehen, sonst schwitzt man sich auf der Fahrt dort hin zu Tode. 😉

Bevor die Fahrt nach oben losgehen konnte vertrieben wir uns die Zeit und schauten uns erstmal die fast ausgestorbenen Silberschwerter (Argyroxiphium sandwicense subsp. sandwicense) an. Das sind kleine Pflanzen mit silbernen Blättern, die gar nicht nach irdischem Ursprung aussehen. Ausserdem versuchten wir zum ersten Mal den 4-Rad-Antrieb unseres Jeeps einzuschalten. Mangels Handbuch gelang das eher schlecht und zum Glück kamen Elke und Stefan von tauchmaus.de zur Hilfe und erklärten es uns.

Kaum wollten wir losfahren, kam noch ein Paar aus Südkorea auf uns zu und fragte freundlich nach einer Mitfahrgelegenheit, da deren Fahrzeug nicht den Anforderungen entsprach. Magda war an dem Tag die Fahrerin, also entschied sie. Die beiden durften mitfahren. Also alle an Bord und los ging es!

Die angeblich berüchtigte Straße zum Gipfel war relativ unspektakulär. Anfangs über Asphalt, dann in unbefestigtes Terrain (aber es waren genug Autos darüber gefahren, dass man von einem „holprigen Feldweg mit etwas Steigung“ sprechen konnte) und schliesslich war die Strasse auf dem letzten Stück wieder asphaltiert. Wir fragten uns ernsthaft, warum man unbedingt einen 4-Rad-Antrieb brauchte, denn die Strecke war zwar holprig, aber durchaus auch mit einem normalen Auto befahrbar. Vermutlich lag die strenge Regelung daran, dass in Amerika alle Strassen breit und oft kerzengerade sind und man es daher nicht gewohnt ist Serpentinen zu fahren. Nichtsdestotrotz war Magda ziemlich stolz darauf, mit dem Wagen diese Holperpiste hinauf zu fahren – zu recht!

Nach etwa einer halben Stunde sind wir oben angekommen. Dort war es sehr windig und kalt. Zum Glück war noch nicht viel Publikum oben, so dass ich relativ ungestört die Landschaft und Observatorien fotografieren konnte. Anschliessend warteten wir den Sonnenuntergang ab. Bis dahin versammelten sich Scharen von Touristen um uns herum. Kaum war die Sonne untergegangen, fuhren fast alle wieder den Berg hinunter, denn die Kälte wurde nahezu unerträglich.

Als wir unten ankamen war dort bereits von den Rangern alles für eine Sternbeobachtung vorbereitet worden. Mehrere Teleskope waren auf entfernte Sterne, Planeten und Sternbilder gerichtet und es wurde ausführlich über den Nachthimmel gelehrt. Wie uns einer der Ranger mitteilte, ist der Nachthimmel am Visitor Center des Mauna Kea der beste Ort auf der Erde, um Sterne zu beobachten. Weil die Luft dort so klar ist sieht man nirgendwo anders so viele Sterne am Himmel und weil die geografische Lage so besonders ist, sieht man hier den größten Teil des Sternenhimmels der Welt. Selbst am Gipfel des Mauna Kea wären nicht so viele Sterne mit bloßem Auge zu sehen, denn durch den Sauerstoffmangel ist die Sehleistung des Menschen beeinträchtigt.

Fotos vom Mauna Kea

Fließende Lava bei Kīlauea

Um den Lavastrom zu sehen, der bei Kīlauea in den Pazifik fließt, fuhren Magda und ich am Spätnachmittag des 27.01.2017 Richtung Kalapana im Südosten der Insel. Dort muss man ca. 4 Meilen über einen Weg zwischen erkalteter Lava an der Küste zurücklegen, um an den Ort des Geschehens zu gelangen. Kalapana ist ein Dorf, das vom Lavastrom vernichtet wurde. Heute gibt es dort noch eine Bar (Uncle Roberts) und einen Palmenwald. Der Highway endet am bezeichnenden Punkt „End of the  Road“ wo es viele Stände gibt, die es selbst dem ambitionierten Wanderer schmackhaft machen, den ca. 6 km langen Weg zum Lava per Rad zu meistern. Denn der Weg ist lang und die Sonne brennt erbarmungslos. Also mieteten wir uns jeder ein Fahrrad für $20 pro Person inkl. Stirnlampe für den Rückweg in der Dunkelheit, ein Fahrradschloss und je eine Flasche Wasser.

Nach ca. einer halben Stunde Fahrt durch die Lavafelder kamen wir am Aussichtspunkt an. Eine letzte Kletterpartie über erstarrte Lava und wir waren (zwischen ein- bis zweihundert Touristen die allesamt auf den Sonnenuntergang warteten, um den Lavastrom in der Dunkelheit zu erleben oder zu fotografieren) am Ziel. Mit etwas Glück bekamen wir relativ schnell einen guten Platz auf einem erhöhten Punkt wo ich mein Stativ aufbauen und über alle Anwesenden hinweg fotografieren konnte.

In regelmäßigen Abständen gab es Explosionen, wenn die heiße Lava ins Meer floss. Man sagte uns, dass der Großteil des Stroms aus flüssigem Glas bestand. Es gab sogar Sightseeing-Boote die direkt vor der Lava im Meer trieben und ihren Passagieren das Spektakel aus nächster Nähe präsentierten. Wenn man die Größe von Boot und Lavastrom im Verhältnis betrachtete (siehe das erste Foto in der folgenden Galerie), konnte man sich in etwa ein Bild davon machen welche Menge Lava dort ins Meer floss.

Nachdem wir das Spektakel bis nach dem Sonnenuntergang bestaunt hatten, fuhren wir mit unseren Fahrrädern in der Dunkelheit wieder zurück zum Auto.

Volcano National Park

In Volcano National Park gibt es einen Krater mit aktiven Erruptionen und heisser Lava. Und wir sind natürlich hingefahren. Tagsüber waren wir im National Park unterwegs und sind 4 Meilen (ca. 6,5 km) zu Fuß durch den erloschenen Kīlauea Iki Krater gewandert. Anschliessend sind wir durch die Thurston Lava Tube gelaufen, eine Röhre aus Lavastein, durch die der Lavastrom einst durchgeflossen ist und nur die Röhre davon übrig geblieben ist. Bei Dämmerung haben wir uns den aktiven Krater am Jagger Museum angeschaut. Leider kam zwischenzeitlich Nebel auf und die Sicht wurde so schlecht, dass wir uns entschieden, zu unserer Unterkunft zurück zu fahren. Hier ein paar Fotos dazu:

„Schreib noch ein paar Abschlussätze!“ 😀 Sagt Magda…

Also: Big Island ist eigentlich noch viel mehr als Lava, Mauna Kea und Feuer! Wir haben hier tolle Menschen kennen gelernt, in aussergewöhnlichen Unterkünften gewohnt und die Natur der größten hawaiianischen Insel kennen gelernt… Das muss aber noch verarbeitet werden. Wir werden unsere Erlebnisse in einem weiteren Beitrag für euch zusammen fassen.

Geschrieben von:

Software Entwickler, selbst ernannter Director of Photography (Foto, Film, Time-Lapse). Kocht leidenschaftlich gerne, liebt gutes Essen und Magda.

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