Scroll to Content
Unbezahlte Werbung: alle zu externen Seiten führenden Links (Hotelbuchungsportale, Unterkünfte, Reise- und Fluggesellschaften, etc.) haben wir als Tipps für euch gesammelt. Wir werden weder von den verlinkten Betreibern dafür bezahlt, dass wir sie hier erwähnen, noch nehmen wir über sogenannte Affiliate-Links Geld darüber ein.
Unbezahlte Werbung: Wir werden nicht dafür bezahlt, dass wir hier Produkte oder Marken erwähnen.

Astrofotografie in Neuseeland

Das Herz jedes Astrofotografen dürfte beim Erwähnen des Namens Mackenzie Becken höher schlagen. Denn dieses ist einer von fünf Orten weltweit die als sogenanntes Dark Sky Reserve mit höchster Auszeichnung gelten. Das bedeutet im Klartext, dass es so gut wie kein Streulicht gibt das den Blick zu den Sternen beeinträchtigt. Man wird bereits bei der Anfahrt in dieses Gebiet mit „Enjoy the Stars“ begrüßt.

Nun sind wir schon fast vier Wochen in Neuseeland (Bericht zur Nordinsel folgt – versprochen!) aber man kann sagen, dass sich die gesamte Planung unseres Aufenthalts hier sehr um den 27.02. drehte, an dem ich unbedingt im Mackenzie Becken die Milchstraße fotografieren wollte. Denn zu dem Zeitpunkt war Neumond, sprich der Mond ist fast unsichtbar und beeinträchtigt den Blick zu den Sternen nicht wie ein Scheinwerfer.

Pünktlich zum Termin waren Magda und ich (und natürlich unser Paru) vor Ort am Lake Pukaki. Tagsüber suchten wir einen passenden Ort zum übernachten, denn über diverse Apps (mehr dazu weiter unten) konnte ich schon feststellen, dass die Milchstraße im Südosten aufgehen und der Kern sich ab ca. 3:30 Uhr im Osten befinden würde.

Planung und Vorbereitung

Wie bereits erwähnt nutze ich diverse Apps um den Zeitpunkt und die Himmelsrichtung für meine Aufnahmen schon weit vorher zu planen.

Dazu gehören Sky Guide, eine Augmented Reality App mit der man das Telefon zum Himmel hält und sehen kann welche Sterne sich dort gerade befinden. Außerdem kann man Ort, Datum und Uhrzeit flexibel einstellen, um Konstellationen zu einem späteren Zeitpunkt sehen zu können.

Die zweite App heisst Photo Pills. Mit ihrer Hilfe kann ich für einen frei festgelegten Ort den besten Zeitpunkt für die Sichtbarkeit des galaktischen Kerns ermitteln. Grundsätzlich ist diese App aus meiner Sicht ein „musthave“ für Fotografen und für mich das „Schweizer Taschenmesser“ zur Planung der Fotosessions.

Mit diesen Hilfsmitteln war also klar, dass der 27.02. der Stichtag für gute Fotos sein musste – passende Wetterverhältnisse vorausgesetzt.

Ausrüstung und Einstellungen

Um vom Nachthimmel gute Fotos zu bekommen benötigt man natürlich auch die passende Ausrüstung. Dazu gehören vor allem ein standfestes Stativ, ein lichtstarkes Objektiv und eine Kamera mit genügend Dynamik. Ich nutze für meine Astrofotos die Canon EOS 5D Mark IV, das Canon EF 16-35mm f/2.8 III und ein Sirui Stativ aus Carbon mit Kugelkopf.
Die Grundeinstellungen der Kamera sind in der Regel folgende: Aufnahmemodus M (steht für manuell, also ohne jegliche Automatik), Bildformat RAW, ISO 3200 bei Blende 2.8 und 30s Belichtungszeit. Diese Werte gelten übrigens für eine Brennweite von 16 mm. Nimmt man eine größere Brennweite muss man in Gegenzug die Belichtungszeit verkürzen, denn sonst bekommt man im Foto Streifen statt Punkte zu sehen – sogenannte „Startrails“. Die ideale Kombination von Brennweite und Belichtungszeit lässt sich mit der „Rule of 500“ berechnen. Je nach Wetterlage können die restlichen Einstellungen auch mal variieren. Außerdem stelle ich den Weißabgleich in der Kamera meist direkt auf 3300 Kelvin um später nicht zu viel ändern zu müssen, wenn ich die RAW-Datei in Lightroom entwickle.

Soweit eine kurze Einführung in die Astrofotografie. Für weit entfernte Sternbilder (Deep Sky) benötigt man ein Teleskop, das leider nicht ins Reisegepäck passte. Hier nun ein paar Eindrücke von der Sicht am Lake Pukaki:

Geschrieben von:

Software Entwickler, selbst ernannter Director of Photography (Foto, Film, Time-Lapse). Kocht leidenschaftlich gerne, liebt gutes Essen und Magda.