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Der erste Stop unserer Hawaii-Tour führt uns (inkl. An- und Abreisetagen) für knappe sieben Tage nach Maui. Die zweitgrößte Insel des hawaiianischen Archipels erwartet uns mit angenehmen 28°C Lufttemperatur und Traumwetter 🙂 . Bereits die Ankunft am Flughafen lässt uns in die „Island Time“ (alles geht etwas gemächlicher und mit einem Lächeln auf den Lippen zu…) eintauchen. Wir hatten fünf volle Tage um die Insel mit einem Mietwagen (haben wir zuvor über billiger-mietwagen.de gebucht) zu erkunden.

Unbezahlte Werbung: alle zu externen Seiten führenden Links (Hotelbuchungsportale, Unterkünfte, Reise- und Fluggesellschaften, etc.) haben wir als Tipps für euch gesammelt. Wir werden weder von den verlinkten Betreibern dafür bezahlt, dass wir sie hier erwähnen, noch nehmen wir über sogenannte Affiliate-Links Geld darüber ein.

Zu Beginn sei ein Punkt vorne weg gesagt: Hawaii ist ein ziemlich kostspieliges Pflaster! Nachdem wir schon etwas überrascht von den Preisen in San Francisco waren, toppt Maui das Ganze noch. Für unseren ersten Einkauf (nur das Nötigste zum Frühstück: Brot, Käse, Kaffee, Eier,…) haben wir satte 65$ liegen lassen… Aber dafür war alles im Mana Foods Market fair und organic 🙂 und wie es doch so oft auf Reisen ist, gewöhnt man sich irgendwie an das Preisniveau und findet Wege, wie man die Ausgaben etwas reduzieren kann.

Doch abgesehen von diesem „Minuspunkt“ haben wir uns schnell in diese Insel verliebt und nachdem wir in unserem Airbnb-Appartment im Norden der Insel (der kleine Ort heißt Haiku und liegt gleich in der Nähe vom Surferort Paia) eingecheckt haben, sofort die erste kleine Sunset-Tour zum besten Surfspot unternommen.

Megawellen für Surfprofis am Hookipa Beach

Für uns ziemlich lebensmüde, aber für die Surfpros das Paradies: Die Wellen waren an unserem ersten Tag besonders hoch. An surfen lernen ist hier nicht zu denken. Einige Tage später kamen wir noch ein mal an den Spot und staunten nicht schlecht als uns ein paar kleine Jungs (vielleicht 10 Jahre alt?!) mit dem Brett unterm Arm überholten und sich in die tosende Gischt stürzten. Ein bisschen hatten wir gehofft, an diesem entspannten Ort den ersten Tag bei einem Sunset-Kaltgetränk zu beenden, haben aber die strenge US Policy was Alkohol in der Öffentlichkeit angeht vergesssen. Denn auch auf Maui, weit weg vom US Festland gilt: kein Alkohol außerhalb von Bars (und leider gibts am Hookipa Park keine Bar 😉 ).

Entlang der Westküste nach Kapalua

Da die Entfernungen auf Maui allesamt nicht so groß sind, konnten wir ganz easy an einem Tag die Westküste erkunden. Der Teil der Insel ist vor allem dem Pauschaltourismus zum Opfer gefallen und wir waren zu Beginn doch überrascht wie viele Hotelbunker hier zu finden sind. Daher mussten eine Weile nach naturbelassenen und für unseren Geschmack „weniger touristischen“ Orten suchen. Doch auch die gibt es in dem Teil der Insel, sowie einige nette kleinere hawaiianische Örtchen die ihren ursprünglichen Charme behalten haben. Gestartet sind wir von unserer Unterkunft in Haiku auf dem Highway 36 Richtung Süden um dann am ersten Stop, dem Papawai Point hoffentlich Buckelwale vor der Küste zu sehen. Und tatsächlich hatten wir enormes Glück, denn wir konnten die ersten Wasserfontänen und Flossen im Wasser erspähen (leider zu weit weg, um brauchbare Fotos zu knipsen).

Anschließend sind wir weiter die Küste entlang nach Westen bis ins kleine Hafenörtchen Lahaina gefahren. Dort kam ich in den Genuss einer wunderbaren hawaiianischen Spezialität: Shaved Ice! Seeeehr lecker und erfrischend und so einfach! Im Grunde wird gefrorenes Wasser mit einem Spachtel vom Eisblock geschabt, dann kommen diverse exotische Fruchtgeschmäcker in Sirupform drauf: Feddich!

Den Rest der Strecke haben wir damit verbracht einen Strand zum Baden zu finden, was gar nicht sooo einfach war. Da man erst einmal an diversen Hotelanlagen vorbeifahren musste, um  dann den versteckten Zugang zum Strand finden. Gut zu wissen ist jedoch, dass in Hawaii alle Strände öffentlich sind und sogar die besten Hotels keine Privatstrände belegen dürfen. Unseren Happyplace für diesen Tag haben wir dann in der Bucht von Kapalua gefunden 🙂

Haleakala 3.055 Meter über dem Meer

Dieser Tag war unser erstes Highlight auf Maui! Wir sind um 4:40 Uhr  aufgestanden um rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Haleakala zu sein. Dieser mittlerweile  inaktive Vulkan (letzter Ausbruch war 1790) ist eine heilige Stätte für die Hawaiianer und ein mystischer Ort für alle Reisenden, die es bis nach oben schaffen. Vor allem für fotobegeisterte bietet die surreale Mondlandschaft über der Wolkendecke zauberhafte Motive. Das frühe Aufstehen und die 1,5 h Serpentinenfahrt zum Gipfel haben sich in jedem Fall gelohnt: Wir wurden mit einem eindrucksvollen Sonnenaufgang belohnt und waren sehr sehr froh um unsere warmen Jacken, denn über den Wolken war es wirklich bitterkalt!

Die Straße nach Hana – oder wie Olli die Ostküste umrundete

Wer Maui besucht kommt nicht drum herum: Im Osten der Insel verläuft die Straße nach Hana (ein seeeeehr verschlafenes Nest) mit ihren unzähligen Serpentinen und fast 40 einspurigen Brücken mitten durch verwunschene Tropenwälder und vorbei an Traumstränden… wie man sich das eben so vorstellen mag auf einer tropischen Insel 😉 Es gibt unzählige im Reiseführer beschriebene Stopps auf dieser Straße und die größte Schwierigkeit war es, sich für eine Auswahl zu entscheiden, wenn man nur einen Tag Zeit dafür hat. Also sahen unsere Stopps wie folgt aus:

Wir haben uns dabei an den Tipps der lokalen Maui Website orientiert.

In Hana angekommen gibt es drei Möglichkeiten:

  1. Übernachten und am nächsten Tag die weitere Gegend erkunden
  2. Die gleiche kurvenreiche Strecke zurück fahren
  3. Weiterfahren auf der berüchtigten Straße nach Ulupalakua

Da wir uns mit dem Autofahren tageweise abwechseln (hat sich irgendwie so eingependelt) und Olli der Fahrer war, durfte er auch entscheiden wie wir weiter machen. Option  1. und 2. waren schnell abgelehnt und so kam es, dass wir uns auf die abenteuerliche Route um den kaum erschlossenen Südosten der Insel machten. Es wurde tatsächlich nicht zu viel versprochen, denn nach kurzer Zeit wurde die ohnehin schon enge Straße zu einer einspurigen Schotterpiste entlang einer Steilwand und ohne Seitenbande zur Küste („Achtung! Steinschlag“-Schilder inbegriffen). Langsam machten sich Gedanken breit: „Hoffentlich kommt uns jetzt keiner entgegen…“ und „Hoffentlich macht das unser Auto mit…“ Doch die Landschaft und das Gefühl, auf der doch sehr erschlossenen Insel unberührtere Wege einzuschlagen haben uns um ein Vielfaches für die anstrengende Fahrt entlohnt! Die Landschaft ändert sich schlagartig vom saftig grünen Dschungel zu steppenartigen weitläufigen Grasfeldern, die mit erstarrten Lavabrocken durchzogen ist und erinnert nun mehr an Island als an eine tropische Insel. Wir holperten dank Ollis Fahrkünsten nach guten 24 Meilen (ca. 38,6 km) und etwa 2h Fahrt wieder auf den Highway und kamen ziemlich geschafft aber irgendwie auch stolz zu Hause an (Fotos gibt’s davon nicht- wir waren zu sehr mit Fahren beschäftigt 😉 ). Der Küstenweg um das Ostende der Insel ist in jedem Fall empfehlenswert und auch befahrbar. Man sollte jedoch einen Allrad-Antrieb haben um die steilen Schotterstrecken zu meistern.

Strände, Baden, Wellen und… auf Maui

Wir haben an jedem Tag mindestens einen tollen Strand gesehen und sind meistens zum Sonnenuntergang dort geblieben. Besonders gut hat es uns am Big Beach gefallen. Da auch auf Hawaii gerade „Winter“ ist (Tiefsttemperaturen am Tag ca. 25 °C 🙂 ), ist es an den meisten Stränden nicht empfehlenswert zu schwimmen. Auch Schnorcheln oder Tauchen sind aufgrund der extremen Strömungen und des starken Wellengangs kaum möglich. Umso besser sind die Bedingungen zu dieser Jahreszeit  jedoch für Surfer und Bodyboarder. Auch hier muss man trotzdem sehr vorsichtig sein und als Unerfahrener lieber nicht in die hohen Wellen springen oder zu weit aufs Meer hinaus paddeln. Uns haben die türkisblauen Tunnelwellen einfach nur begeistert und wir konnten stundenlang aufs Meer starren, um immer höhere Wellen zu entdecken 🙂

Die Sache mit dem Whalewatching

Wir haben uns unter anderem auch für einen Stop auf Maui entschieden, um die Buckelwale zu sehen, die zur Aufzucht ihrer Jungen von Alaska in die wärmeren Gewässer Hawaiis ziehen. Nachdem wir bereits am ersten Tag von der Küste aus Wale beobachten konnten und ich ein wenig nach Touranbietern recherchiert hatte, sind wir am 16.01.2017 auf ein Boot der Pacific Whale Foundation gestiegen. Der Anbieter setzt sich nach eigenen Angaben seit 1980 für den Schutz und die Erforschung von Buckelwalen in Hawaii ein und ist besonders auf einen schonenden Tourismus eingestellt.

Gestartet sind wir im Hafen von Ma’alea um dann ca. 2 Stunden auf dem Meer nach Walen ausschau zu halten. Wir wurden auch gleich zu Beginn belohnt, als eine Mutter mit ihrem Kalb direkt vor uns Ihre riesigen Wasserfontänen in die Luft sprühte. Immer wieder sahen wir an verschiedensten Stellen Flossen aus dem Wasser ragen und die namensgebenden Buckel aus dem Wasser auftauchen. Zweimal ist sogar einer der Kolosse aus dem Wasser gesprungen. Die Crewmitglieder hatten auch ein Hydrophon mit dem Sie uns die Walgesänge auf Deck übertragen haben. Für Fotos aus nächster Nähe (wie wir sie uns insgeheim erhofft hatten), waren die blauen Riesen aber doch zu weit entfernt und das Boot hielt immer einen vorgeschriebenen Abstand zu den Tieren, um sie nicht zu stören.  Dennoch haben wir festgestellt, dass sich die Wale irgendwie doch vom Motorengeräusch gestört fühlen und regelmäßig abgetaucht sind, nachdem unser Boot sich ihnen genähert hatte. Daher ist es gar nicht so einfach zu sagen, ob man solch eine Tour unbedingt machen muss. Für uns war es ein faszinierendes Erlebnis, Buckelwale zu sehen, aber auf der anderen Seite war es auch befremdlich mit 75 anderen auf einem Boot hinter den ruhigen blauen Gesellen herzujagen auf der Suche nach dem perfekten Walfoto. Ein besonders „Gutes“ wollen wir euch dennoch nicht vorenthalten 🙂

Wailea - Walflosse

Geschrieben von:

Unheilbar vom Reisevirus befallen. Seit 2006 habe ich sehr viel meiner freien Zeit während des Studiums damit verbracht, die Welt zu bereisen. Nach über 5 Jahren arbeiten in der digitalen Branche, geht's endlich wieder los in ein neues Reiseabenteuer und eine Auszeit vom Job.